Die Kohlhecker Kerb in der Presse

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von 1960 bis 1969

Zu der Jubiläumskerb und dem „Frankfurter Wecker“ berichtete der WIESBADENER KURIER“ am 21. Juni 1960

Frankfurter Wecker am Kerbemontag zu Gast:

Kohlhecker singen fröhlich Guten Morgen'

"Guten Morgen, guten Morgen" sang eine unbezahlte, über tausendköpfige Zuhörerschar bereitwillig in die Mikrophone und bekräftigte damit, daß dieser Morgen des blauen Montags trotz Kerbe-Katers auf Kohlheck gut angefangen hatte. Gut, weil der „Frankfurter Wecker" Kohlheck zur ersten Station seiner sommerlichen Rundreise durch Hessen erkoren hatte. Der Kerbegesellschaft gebührt der Dank für diese eineinhalb frohen Morgenstunden, denn sie war es, die die Kohlhecker einmal auf diese Weise aufwecken ließ.

Aufgeweckt waren die Kohlhecker und die vielen Wiesbadener Gäste - unter ihnen allerhand Prominenz - schon lange bevor der Wecker zu ticken begann. Sie füllten die große Sporthalle der Polizeischule bis auf den letzten Platz und Ansager Heinz Schenk definierte den Hörern den „Tagungsort": „Wir sitzen hier bei der Polizei, können aber gehen, wann wir wollen." Es wollte aber niemand gehen, denn jetzt bewies Heinz Schenk Wiesbadener Humor und begann tiefsinnig humorige Betrachtungen über die Kohlhecker Straßennamen-Menagerie anzustellen. Um der gastgebenden Polizeischule eine Reverenz zu erweisen, holte er sich deren Gäste auf die Bühne und übte sich im thailändischen Radebrechen. Auch die Polizisten strahlten dann, als Maria Helwig, im bayrischen Dirndl keß und appetitlich anzuschauen, auf der Bühne erschien, um im Jodelton vom Sennerinnen-Dasein zu erzählen. Noch ein Wiesbadener war mit von der Wecker-Partie: Paul Kuhn sang „Für Sie von vis-á -vis". Schlager-Idol Lolita kehrte nach einem la-la-haltigen "La lune" mit dem von Fernweh gewürzten Seemannssong „Seemann, deine Heimat ist das Meer" wohl ihre spezielle Schlager-Kategorie zurück. Das Vergnügen - das übrigens auch von dem Surren der Fernsehkamera untermalt wurde - machte die Kapelle Erich Börschel perfekt, Denn wenn auch allzu zeitig zwitschernden Vögeln kein gutes Ende prophezeit wird, der berauschende Orchesterklang berückte jeden und spornte zu Beifall an. Die stilgerechte Festzeitkulisse des hochregenden Giebels der Sporthalle tat ein übriges, die Geweckten daran zu erinnern, daß die Kerb auf Kohlheck Anlaß dieses "Guten Morgens" war.

Bei früheren Kerbe-Frühschoppen auf Kohlheck hatte man noch ein Plätzchen ergattern können. Diesmal aber war das rund 1000 Menschen fassende Festzelt „knallvoll" Die Ursache? Vielleicht das zehnjährige Jubiläum der Kerbegesellschaft - wahrscheinlicher aber das große Programm, mit dem die Kohlhecker ihre Gäste zu stürmischer Begeisterung hinrissen. Da wäre der Parodist Hans Schneider zu nennen, der in „heiß" und „sentimental“ in allen musikalischen Sätteln gerecht war. Eine weibliche Stimme von Liebreiz: Lala Führ, nicht nur Solistin. sondern „Anführerin" gemeinsam gesungener Stimmungs- und Schunkellieder. Wohl niemand kam dem Jongleur Ed Assio und seiner Partnerin auf die Tricks, mit denen sie Bälle, Keulen und ganze Koffer herumwirbelten. Nicht zu vergessen Margarethe Dörr, die die Kerb mit humorvoller Lokalpoesie bereicherte.

Oberbürgermeister Buch führte nicht nur die (Stadtbaurat Simon und Stadtrat Kopp umfassende) „amtliche Delegation" an, sondern bewährte sich auch wohlgelaunter Festredner; Beiratsvorsitzender Curt Schwarzenberger rühmte, daß der gesamte Beirat selten so vollzählig wie zu dieser „Sitzung angetreten" sei. Gut zu Fuß unter der Nase: Werner Wörle.

Dazwischen ein Tänzchen, zu dem die „Dachauer Buam“ aufspielten, Haspel und Rippchen - kein Wunder, daß sich der Frühschoppen bis zum Kindernachmittag hinzog. Für den Kohlhecker Kerbennachwuchs: Jubel Trubel - Freikarten und süße Überraschungen. Größte Überraschung am Abend nach Stunden fröhlichen Kerberummels: Das große Brillant-Feuerwerk. Ein kleines Jubiläum - ganz groß aufgezogen.


Ab 1969 fand die Kohlhecker Kerb dann endlich auf dem seit mehreren Jahren hierzu vorgesehen Platz hinter dem Simeonhaus am Ende des Langendellschlages statt.

Das „WIESBADENER Tagblatt" berichtete am 9. Juni 1969 darüber:

„Der Wald duftete nach Mandeln - Erstmals auf neuem Kerbeplatz: Im Kohlheck ging es rund." Und auch der „WIESBADENER KURIER" vom gleichen Tag stellte fest:

„Kohlheck feiert die erste Waldkerb - Festplatz am Langendellschlag von Bürgermeister Werner eröffnet."

 

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